bouvierzucht

Wichtiger Hinweis : Folgende Seiten sind ein Auszug aus dem

"Handbuch der Hundezucht Gesundheitstipps"

von Inge Hansen

Heimfahrt mit dem Welpen

Wenn die Welpenkäufer durch den Züchter so gut auf ihr neues Familienmitglied vorbereitet wurden, kann der Tag der Abgabe kommen. Dieser Tag ist für den Züchter immer eine schlimme Zeit, denn er hängt inzwischen durch die tägliche Betreuung und das Spielen sehr an jedem einzelnen Welpen. Für den Käufer erfüllt sich endlich ein lange gehegter Wunsch und alle sind voller Erwartung.Wie wird sich der Kleine eingewöhnen. Wird er jammern, weil ihm die Mutter und die Geschwister fehlen? Ich bitte alle Käufer, eine Decke oder etwas Vergleichbares bei einem der Letzten Besuche mitzubringen, welche ich dann öfters zu den Welpen legen kann, damit das Hundekind auf der Fahrt und im neuen Heim etwas Vertrautes vom Geruch her bei sich hat. Der Welpenkäufer erhält noch kurze Ratschläge und der Welpe wird abschließend von mir geknuddelt und dem neuen Besitzer auf die nach Welpen riechende Decke im Auto auf dem Rücksitz in den Schoß gelegt.

Es sollte immer der auf der Heimfahrt den Welpen auf den Arm nehmen, der später vorwiegend für ihn verantwortlich sein wird. Es wurde festgestellt, dass diese erste Fahrt eine enge Beziehung zwischen den Welpen und der Person schafft, die die Verbindung zu seiner bisherigen Welt darstellt, der Person also, die den Welpen während der Fahrt hält. Der Welpe sollte unbedingt ein Halsband und eine Leine auf der Heimfahrt tragen. Da Sie ihm als neue Besitzer noch nicht sehr vertraut sind, würde er bei einem Halt nicht wissen, wo er hingehört und sich anderen Menschen anschließen oder gar unter ein Auto laufen. Wenn die Heimfahrt länger dauert, sollten Sie den kleinen Kerl unbedingt unterwegs sein „kleines Geschäft“ verrichten lassen. Dafür brauchen Sie Halsband und Leine. Haben Sie beides nicht angelegt und öffnet auf dem Parkplatz eines Ihrer Kinder die Autotür, so springt der Welpe sofort hinaus und Schlimmes kann passieren.

Im neuen Heim

Endlich haben Sie die Heimfahrt überstanden und sind mit dem Welpen zu Hause. Sie haben sich sicher schon überlegt, wo der Welpe seinem Liege- und Schlafplatz haben soll. Bei großen Hunden ist eine Decke oder ein Dry-Bed angebracht.

Dieser neue Platz gehört nur dem kleinen und später dann dem großen Hund. Er ist für alle anderen Hausgenossen tabu. Bringen Sie bitte ihren Kindern vom ersten Tag an bei, dass dieser Platz jetzt ausschließlich den Hund gehört und sie ihn weder dort stören noch ihn streicheln dürfen! Was der Hund sich dorthin an Spielsachen trägt, gehört ihm und darf von dort nicht entfernt werden, solange der Hund sich auf s e i n e m Platz befindet. Bitte die Welpendecke die nach dem gesamten Wurf riecht an diesen Hundeplatz legen. Damit der Welpe wenigsten etwas Vertrautes im neuen Zuhause hat.

Sollten Sie sich entschieden haben, dass bestimmte Räume des Hauses dauerhaft nicht betreten werden sollen, müssen sie diese Verbote vom ersten Moment an setzen. Der Welpe soll nach der Ankunft im neuen Zuhause die Möglichkeit erhalten, alles in Haus oder Wohnung, das nicht tabu ist, zu erkunden und abzuschnüffeln. So macht der junge Hund sich mit allem vertraut und fühlt sich schneller wohl und nicht mehr so verlassen.

Diese ersten Eindrücke im neuen Lebensbereich sind für den Welpen sehr wichtig und sollten für ihn mit möglichst vielen angenehmen und positiven Situationen und Erfahrung verknüpft sein. Loben Sie ihn also ausgiebig, wenn er alles erkundet und sich nicht ängstlich zeigt.

In der ersten Nacht sollten Sie ihn keinesfalls ganz alleine lassen. Sie sollten sich, wenn der Welpe nicht ins Schlafzimmer neben Ihrem Bett liegen darf, auf eine Liege in dem Raum niederlegen, in dem der Welpe schlafen soll. Muss der Welpe die Nacht alleine verbringen, wird er schreckliche Verlassungsängste haben und laut nach seine Mutter und den Geschwistern schreien. Tun Sie ihm das nicht an! Er muss Sie als neue Bezugsperson spüren, wenn er wach wird. Er möchte Ihre Hand berühren, wenn er sich einsam fühlt und Ihre Stimme sollte ihn beruhigen. Er braucht Sie gerade in dieser ersten Zeit sehr. Sind Sie berufstätig, so sollten Sie drei Wochen Urlaub haben, wenn der Welpe in die Familiengemeinschaft aufgenommen werden soll.

T r e p p e n s t e i g e n

sollten Hundekinder wenigstens in den ersten 6 Monaten nicht. Sie müssen ihn die Treppen hinauf- und hinunter tragen. Sperren Sie die Treppe zu. Sie schonen damit die Gelenke und Hüften des Welpen und haben damit eine gute Chance, einen gesunden Hund großzuziehen. Auch der Fressplatz des Hundes muss von Anfang an festgelegt sein und nur dem Hund gehören. Auch hier muss der Hund ganz in Ruhe gelassen werden.

S t u b e n r e i n h e i t

Junge Hunde müssen immer sofort nach dem Fressen, Schlafen oder Spielen. Das ist wie ein Naturgesetz und lässt sich nur durch Aufpassen und sofortigen Hochnehmen und Hinaustragen des Welpen ist den Griff bekommen. Hundekinder können wie Menschenkinder nicht von Anbeginn an ihren Schließmuskel an der Blase durch eigenen Willen beherrschen. Eine Kontrolle des Schließmuskel ist bei Welpen erst etwa mit der zwölften Woche möglich. Es ist durch Aufpassen zu schaffen, das die kleinen Bächlein dort erledigt werden, wo Sie es wünschen.Der neue Besitzer sollte Kleintierstreu im Garten verteilen an der Stelle wo der Welpe sich Entleeren soll.

Drastische Strafen sind also zuerst völlig unangebracht, sondern I H R E Aufmerksamkeit ist gefordert. In den ersten Tagen im neuen Zuhause soll der Welpe viel positive Erfahrung machen und Zeit haben sich an seine neue Familien zu gewöhnen. Größere Strafaktionen sollten nicht stattfinden, jedoch muss der Welpe vom ersten Betreten des Hauses an wissen oder gezeigt bekommen, was er darf und was Sie gar nicht wollen. Jetzt ist es an Ihnen standfest zu bleiben und die Tabus einzuhalten und nicht zu sagen :“Ach, er ist ja noch so klein und er wird es später lernen.“. Das ist falsch. Ihre Konsequenz wird den Welpen sein Eingewöhnen erleichtern. Was er von Anfang an nicht durfte, wird er später nicht vermissen.

Versuchen Sie sich immer zu Überlegen was eine Hundemutter tun würde und wie sie ihrem Welpen zeigen würde was er tun darf und was nicht. Die Hündin drückt den Welpen nieder oder greift über den Fang. Vermeiden Sie alle Emotionen und bringen Sie dem Welpen ruhig bei was Sie wünschen. Sie werden dadurch einen Hund erhalten, der sich sein Selbstbewusstsein bewahren durfte und Ihnen gerne folgt und der auf ihre eindeutigen Befehle und Signale gern hört, denn er weiß, dass Sie es so meinen, wie Sie es sagen und ist nicht dadurch hin- und hergerissen, dass er Dinge einmal darf und das nächste Mal dafür bestraft wird.

Versuchen Sie, sich mit Ihrem Welpen einer Welpenspielgruppe anzuschließen damit Sie Anregungen und Erfahrung austauschen können, und dann später viele, viele Jahre Freude an und mit Ihrem neuen Hausgenossen haben.

Viele liebe Grüße an meine Welpenkäufer

Dagmar Hoffmann

 

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Handbuch der Hunde Zucht ISBN > 3275013076
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