Heute ist der 4.September 2007. Ich sitze hier mit meinen beiden Bouviers auf der Couch. Unser jüngerer Bouv wird heute 4 Jahre alt, unser älterer ist jetzt 6,5. Ich lasse diese Zeit, in der wir Hundebesitzer sind, Revue passieren.

Wie sind wir überhaupt zu unserem ersten Bouv gekommen?

Dagmar (die Züchterin und Nachbarin) sagte mir im Januar 2001, dass sie ihre Bouvierhündin Benja mit Erfolg hatte decken lassen. Da ich schon immer einen Hund haben wollte, bot sich die Gelegenheit. Nach Überlegungen mit meinem Mann wollten wir das „Abenteuer Hund“ angehen. Erst nach gefallener Entscheidung haben wir uns mit der Rasse „Bouvier des Flandres“ auseinandergesetzt, indem wir Fachliteratur besorgten und mit Dagmar viele Gespräche führten. Wir wollten auf jeden Fall einen Rüden haben. Das war bei Benjas erstem
Wurf kein Problem, denn sie bekam fünf Jungs und zwei Mädels. Wir haben uns den Erstgeborenen zusammen mit Dagmar ausgesucht und er bekam den Namen „Attila“.

In der Zeit, in der er noch bei seiner Familie war, bin ich fast jeden Tag rüber gegangen und habe ihn (und natürlich alle anderen) besucht um mit den Welpen zu spielen, sie zu kämmen oder ihnen einfach beim schlafen zu zusehen. Auch in dieser Zeit hat mir Dagmar viel zur Seite gestanden mich darauf vorbereitet , was künftig auf uns zu kommt. Tierarztbesuche, Welpenschule , Fellpflege; bei der sie uns gerne behilflich ist, u.s.w.

Anfang Juni 2001 war es dann soweit. Wir holten unseren Attila zu uns nach Hause. Es war eine große Aufregung für den kleinen Kerl. Zur Begrüßung legte er uns einen Riesenhaufen in die Küche. Die erste Nacht war ziemlich kurz. Er hat vor dem Einschlafen viel gejammert. Morgens um fünf Uhr war dann Tag. Das heißt, total verschlafen im Jogger eine Etage das kleine Bündel (immerhin 8kg) nach unten tragen, bloß nicht absetzen, irgendwie die Terrassentüre öffnen und ihn auf der Wiese im Garten absetzten. Puh, geschafft! Der kleine Mann machte sein Geschäft und wollte dann spielen. Das kommt gut morgens um fünf.

Ich hatte mir 14 Tage Urlaub genommen und konnte mich so rund um die Uhr um Attila
kümmern. Das zahlte sich aus. Durch regelmäßiges Gassi gehen nach dem Spielen oder Schlafen war er in zwei Wochen stubenrein und er gewöhnte sich sehr schnell bei uns ein.

Wir machten uns mit Feuereifer an die Erziehung und es klappte gut. Zur Unterstützung bin ich mit ihm, begleitet von Dagmar mit Ihrer Alina (die sie aus dem ersten Wurf behalten hat) zur Welpenschule mit anschließender Hundeschule gegangen. Unsere beiden Bouvs haben die Welpenstunde ganz schön aufgemischt. Und in der Erziehungsstunde zeigte er mir oft sehr deutlich, dass er ein richtiger Bouvier ist, nämlich ein großer Sturkopf (aber ein liebenswerter).

Im September 2003 kam der dritte Wurf von Benja zur Welt. Nach zwei Wochen fragte ich Dagmar spontan nach einem zweiten Rüden für uns. Sie war ganz erstaunt. Sagte uns dann aber, dass sie es uns zutraut mit zwei Rüden klar zu kommen. .Ich hielt Rücksprache mit meinem Mann. Der insgeheim schon von meinem Wunsch wusste. So suchten wir uns wieder zusammen mit Dagmar „Conner Braveheart“ aus. Er kam am 1.November 2003 zu uns.

Die ersten Wochen waren nicht ganz einfach. Attila konnte sich zunächst gar nicht mit diesem quirligen Bündel anfreunden. Aber mit viel Fingerspitzengefühl gelang es uns, die beiden aneinander zu gewöhnen. Dann kam die nächste Hürde. Attila verteidigte seinen kleinen Bruder beim Gassi gehen vor anderen Hunden sehr massiv. Davon ließ er sich auch nicht abbringen bis Braveheart ein Jahr alt war.

Die beiden sind unzertrennlich, sie spielen und toben viel zusammen.

Beide haben sich zu Prachtkerlen entwickelt mit je 45kg Gewicht und 70 bzw.72 cm Schulterhöhe. Attila hat ein ruhiges Wesen, Braveheart ist temperamentvoller aber beide hören aufs Wort, wenn auch nicht immer aufs erste; Bouvier halt. Sie haben überhaupt keine Probleme mit Joggern, Radfahrern oder sonstigen Zweibeinern (Kinder lieben sie), aber ihr Beschützerinstinkt gibt mir als Frau große Sicherheit.

Ob wir Freunde besuchen oder in Urlaub fahren, wir waren schon an der See und zum Wandern, unsere Bouvs sind immer dabei. Ein Leben ohne sie können wir uns nicht mehr vorstellen!

Kerstin und Martin Weber

bouvierzucht